Montag, 31. Oktober 2011

Footballgame Panthers vs. Vikings (Tag 5: 30. Okt. 2011)

Nach einer, für die meisten, langen Partynight mit schönen Amerikanerinnen ging es morgens schon am Vormittag(!) mit dem Bus nach Charlotte, um bei einem Footballgame die bissigen und feurigen Carolina Panthers anzufeuern, die an diesem Spieltag gegen die unglaublich bärenstarken und bärtigen Minnesota Vikings antreten mussten.

Im Bus herrschte noch eine eher sleepy Atmosspähre, bis wir in Richtung Stadion liefen. Nach und nach kamen die Menschenmassen und strömten, allen voran die sehr gespannten und mit Tatendrang gefüllten Fans der Panthers (alias: Schüler des Gymnasium Acherns und andere), ins "Bank of Amerika Stadium".
Auf unseren Plätzen angekommen erwartete uns zuerst eine unbelievable Skyline, da wir am obersten Rand des Stadions saßen und so die rießigen Wolkenkratzer von Charlotte begutachten konnten.





Als deutscher Exchange Student ein Footballgame mitzuerleben ist anfangs sehr unverständlich, das kann ich den Lesern versichern. Um kurz zusammenzufassen, geht es darum, in den hintersten Bereich des Gegners mit dem Ball zu gelangen, was dann als "Touchdown" bezeichnet wird. Dazu hat man solange die Chance bis man es geschafft hat, oder bis der Gegner den Ball bekommt, ohne den ballführenden Spieler zu Fall zu bringen. Danach versucht dies der Gegner. Oftmals ist ein Footballgame aber ein Chaos, da alle Verteidiger versuchen den ballführenden Spieler mit allen Möglichkeiten zu Fall zubringen um einen sogenannten Touchdown zu verhindern.




Mit der Zeit wurde das Spiel immer spannender, da unsere Panthers unbedingt einen Touchdown brauchten, um zu gewinnen. Daher schoss auch die Stimmung in die Höhe.







Neben der Übermacht der Fans von unseren Panthers, gab es auch noch die Fans der Vikings, von denen zwei von ihnen direkt vor uns saßen.



Gegen Ende war es einerseits sehr traurig, da unsere unschlagbaren Panthers ganz, ganz knapp doch verloren, aber andererseits war es auch lustig, weil im entscheidenden Moment, die beiden Vikingsfans vor uns, als das ganze Stadion still war, aufsprangen und brüllten was das Zeug hielt, da hätten sogar die echten Wikinger Angst gehabt.



Hier und da gab es durchaus abfällige Bemerkungen gegenüber den Vikingfans, aber es war um einiges zivilisierter als bei den Ultras in Deutschland. Außerdem gab es nicht so etwas wie Fanblöcke, sowie die Fahnen und die über die Stadt hinwegziehenden Fangesänge haben die wahren Fußballfans unter uns auch sehr vermisst.




Stattdessen gab es aber heiße Cheerleader, von denen sich dann Herr Heintze nach dem Spiel das bestaussehnste Cheergirl für ein Foto geschnappt hat.Was da wohl alles in Deutschland erzählt werden wird???





Es war trotz einer Niederlage unserer Helden, den Panthers, für jeden von uns eine schöne und natürlich lustige Erfahrung, die einige von uns (ich glaube dazu gehörte sogar ich) schon auf der Rückfahrt in den Schlaf gewiegt haben.



Hochzeit und Halloween (Tag 4: Samstag, 29. Okt. 2011)

Heute war der erste Tag hier in den USA, an dem ich endlich mal ausschlafen konnte, was einem bei solchen Traumbetten sowieso nicht allzu schwer fällt ;) Mein Frühstück war wie jeden Morgen eine einfache Schüssel Müsli bei laufendem Fernseher. Man muss an dieser Stelle anmerken, dass hier zu jeder Tageszeit entweder die Wii oder der Fernseher angeschaltet ist, sodass einem ja nie langweilig wird!

Da am 31. Oktober Halloween beginnen würde, und meine Gastfamilie für ihre Nachbarn kleine Tüten mit Süßigkeiten vorgesehen hatte, half ich der Tochter beim Einpacken - das waren eine Menge Tüten, da die Amis wohl auch Leute 20 Straßen weiter noch als ihre Nachbarn bezeichnen.

Direkt im Anschluss stand eine Hochzeit an, zu der wir eingeladen waren. Ich erwartete eine große Kirche, eine lange Predigt mit einer feierlicher Trauung und einem großen Festessen hinterher. Nix da - das Gebäude war eher eine Turnhalle mit Teppichboden und blau angemalten Wänden. Der Gottesdienst dauerte höchstens eine halbe Stunde, die Trauung schon miteinbezogen. Das 'Festessen' war ein Buffet mit Keksen, Fleischbällchen und Schokoladenlollies. Gegessen wurde auf Plastiktischdecken und das war's.

Als wären das nicht schon genug neue Eindrücke, beschloss meine Austauschmutter (eine leidenschaftliche Bauchtänzerin) zu der Halloween-Party ihrer Tanzgruppe zu gehen. Wieder wurde ich von dem Enthusismus der Amerikaner überrascht - die wohl immer essen können. Diesmal wurden Muffins und Cookies serviert und weil es anscheinend zu umständlich war, Chicken Nuggets selbst zu machen wurden die mal eben mitsamt allen möglichen Soßen vom McDonalds geholt und auf den Tisch gestellt. Okay, warum nicht :D

Hier eine Bauchtanzgruppe, die einen Vampirtanz der Familie Cullen präsentierte

Mir wurde gesagt, dass am Abend noch eine große Halloween-Party auf dem Programm stand, zu der meine Austauschschülerin und ich eingeladen waren. Wir hatten aber keine Kostüme, also mussten wir welche kaufen fahren. Aber alles in möglichst schnellem Tempo, weil uns nur noch wenig Zeit bis zur Party blieb. Trotzdem wollte mir meine Gastmutter auf dem Rückweg noch ein Haus zeigen, was ich erst nicht verstand, mir aber jetzt im Nachhinein einleuchtet:

Mir wurde gesagt, dass am Abend noch eine große Halloween-Party auf dem Programm stand, zu der meine Austauschschülerin und ich eingeladen waren. Wir hatten aber keine Kostüme, also mussten wir welche kaufen fahren. Aber alles in möglichst schnellem Tempo, weil uns nur noch wenig Zeit bis zur Party blieb. Trotzdem wollte mir meine Gastmutter auf dem Rückweg noch ein Haus zeigen, was ich erst nicht verstand, mir aber jetzt im Nachhinein einleuchtet:
Bei diesem Anblick wurde mir klar, dass Halloween in Deutschland quasi 'nichts' ist!
Achja: das ist vielleicht ein Fünftel des Gartens, der Rest sieht genauso aus! :D

Die beste Freundin meiner Austauschschülerin brachte uns zur Halloween-Party. Als ich in den Keller kam, war ich erst mal überwältigt; alles hier war so dekoriert und eingerichtet, dass es wirklich schon fast wie in Filmen war. Bis ins kleinste Detail war alles auf Halloween abgestimmt. Dafür gab es nichts außer einer großen Tanzfläche und schon wieder einem Buffet.

Ich bin begeistert von den Menschen hier, die so offen und freundlich sind, die einfach auf neue Personen zugehen. Zu Beginn der Party kannte ich kaum jemanden, aber ich habe mich an diesem Abend mit vielen Leuten unterhalten.



Das sind nur wenige der Party-Gäste ... Im Hintergrund kann man den Vorhang und Deko in Halloween-Stil sehen.

Auch wenn ich mir wegen meinem deutschen Akzent Sprüche wie "Wir brauchen hier gar keine Musik, dir zuzuhören ist schon Unterhaltung genug :)" anhören musste, bin ich sehr froh an diesem Abend dort gewesen zu sein und die Erfahrung gemacht zu haben!


Ganz liebe Grüße von hier ;)

Sina




Sonntag, 30. Oktober 2011

First Real Day of School at Freedom High in Morganton (Tag 3: 28.Okt 2011)

Heute war unser erster richtiger Schultag an der Freedom High School. Jeden Tag haben wir die selben Unterrichtsstunden, sogenannte "Bloecke", die jeder fuer sich selbst zusammen stellen konnte. Diese Bloecke dauern unerwartet lange, jedoch haben wir nur 4 an einem Schultag.

Beispielsweise koennten diese folgendermassen lauten:
1. Block - Allied Health
2. Block - JROTC
3. Block - English 12
4. Block - Sport

Allied Health dient zur Ausbildung einer Krankenpflege, JROTC ist wie ein Militaerkurs, und English 12 ist das normale Englisch, welches wir auch auf unserer Schule lernen. Unser Schulaltagendet um 2.50pm mit dem 4. Block, Sport.

Anfangs ist es schwer das amerikanische Englisch gut zu verstehen, da diese meinen ununterbochen und sehr schnell reden zu muessen, aber nach und nach gewoehnt man sich auch daran. Waehrend des Unterrichts herrscht eine unerwartete, ruhige Stimmung, was wohlmoeglich daran liegen mag, dass die Waende nur halbwegs geschlossen sind, und somit keine Decken besitzen. Dies ist andererseits sehr unterhaltsam, da man in den Unterricht nebenan mit rein hoeren kann.

Allied Health fanden wir besonders interessant, da saemtliche Uebungen an richtigen Krankenbetten ausgefuehrt worden sind, z.Bsp. wurden hier die Bettlaken samt einer "kranken" Person, hier ein Schueler, gewechselt.

Ausserdem hat uns das Fach JROTC sehr gefallen, weil wir dort richtig mit ein bezogen worden sind. Es ist sehr streng und die Schueler sind sehr diszipliniert. Redet man nur ein einziges Wort, muss man ohne weitere Vorwarnung 10 Liegestuetzen machen. Als wir dort mit den anderen Schuelern Volleyball spielten, wenn man dies dort so nennen kann, stellten wir fest, das dies nicht ihre beste Sportart ist, bzw sie es nicht spielen koennen. Eine bessere Bezeichung waere hierfuehr eher: "Schlag den Ball"!
Desshalb fanden wir es sehr lustig ;D



Hier ein Foto von Allied Health: Wie zuerkennen ist, mag es den Schuelern sehr viel Freunde bereiten!

Abends waren wir noch auf einem Highschool-Footballgame. Freedom High fegte den grossen lokalen Rivalen Patton High mit 63-0 vom Platz. So richtig Stimmung kam jedoch nicht auf. Es war eiskalt und es regnete die ganze Zeit. Ausserdem haben wir uns ein wenig gelangweilt, da keiner von uns die Spielregeln verstand und wir somit Probleme hatten, dem Spiel zu folgen.  Also sassen wir deutschen Schueler dort, wie zitternde Huehner auf der Stange und warteten auf das Ende des Spiels.


Trotz all den vielen Umstellungen,
Liebe Gruesse aus Morganton, Vanessa & Rebecca!

Welcome to Hibriten High School (Tag 2: 27.Oktober 2011)



Der zweite Tag begann fuer die meisten von uns schon recht frueh, da man schon gegen 4 Uhr morgens oder frueher das erste mal aufwachte (Danke Jet Lag). Die High School war fuer uns alle sehr aufregend, neu in einer Familie und dann noch neu in einer fremden Schule in einem fremden Land, da kann man schon ein bisschen hibbelig werden. Man kommt auf das Gelaende und dort sind nirgends Fahrraeder, nur Parkplaetze fuer Autos und davon sehr viele. Wenn man in die Schule kommt ist dort erst mal ein sehr langer und breiter Gang und wie man es aus den amerikanischen Filmen kennt sind rechts und links hunderte von Spinte. Da wir am ersten Tag noch keine Stundenplaene hatten gingen wir mit unseren Austauschpartnern mit. Daher besuchte ich das Fach Kochen was ich sehr amuesant fand. Danach besuchte ich den Politikkurs indem eine Arbeit zurueckgegeben wurde und ich erstmal erstaunt war wie einfach so ein Test sein kann ( 15 Fragen zum ankreuzen). In den Pausen in denen man von einem Raum zum anderen laeuft trifft man viele Leute und dann heisst es: Is that the German exchange pupil? So lernt man wirklich viele Leute kennen die einen alle gleich umarmen und mit Fragen loechern. Man erkennt recht schnell das viele Amerikaner ueber uns Deutsche gut bescheid wissen, einige allerdings ganz und gar nicht und man bekommt Fragen gestellt wie: Habt ihr Schotterwege oder Asphaltstrassen in Deutschland? Wie heisst euer Koenig? Ihr kennt Internet!?! Oder mein Favorit: Hat eine Minute in Deutschland auch 60 Sekunden? An der Hibriten High hatten wir an diesem Tag frueher als gewoehnlich aus und so konnte jeder noch etwas mit seiner Gastfamilie machen. Meine fuhr mit mir ins Bo's, wo wir Bowling und Arcadegames spielten, ausserdem noch Airhockey und Laser Tag. Als ich sagte das ich Laser Tag nicht kenne waren sie erstmal schockiert und da viele von euch es auch nicht kennen werde ich es mal kurz erklaeren: Man bekommt einen Brustpanzer um und ne Laser-Knarre in die Hand, dann rennt man durch nen dunklen Raum und ballert auf die anderen Spieler drauf was das Zeug haelt. Am Schluss kann man dann schauen wer die meisten Punkte hat. Vermissen tun wir hier uebrigens noch nichts aus Deutschland, ausser vielleicht das ä, das ö, das ü und das gute alte ß. Wie ich die hier wohl gemacht habe *hust* copy and paste *hust* . So viel von hier, weitere Berichte werden folgen.

(Markus)

Wie alles begann: Die Anreise

Hallo Leute, mit etwas Verspaetung melden wir uns von der anderen Seite des Atlantik. Wir hatten in den letzten Tagen ziemlich viel um die Ohren und fanden einfach keine Zeit, um euch mit Infos zu versorgen. Hoffentlich konnten wir euch mit dem Gruppenfoto von gestern ein wenig darueber hinweg troesten. Jetzt gehts aber richtig los und es werden wahrscheinlich auch taeglich neue Berichte folgen.

Unser Abenteuer begann am fruehen Mittwochmorgen, genauer um 3:30 Uhr mitteleuropaeischer Zeit (ja, liebe Schueler, solche Uhrzeiten existieren nicht nur am Wochenende!), an der Busschleife des GA. Verschlafen, aber aufgeregt, wurden Koffer verstaut und Familien verabschiedet. Dann gings mit dem Reisebus nach Frankfurt.
Dort angekommen, machten wir uns daran, das Gepaeck aufzugeben. Der Self-Check-in waere dabei bestimmt hilfreich und schnell gewesen, wenn er denn funktioniert haette. Tat er aber nicht. Also auf zum normalen Schalter, wo Menschen aus Fleisch und Blut in der Lage waren, unsere Paesse zu ueberpruefen und unser Gepaeck entgegenzunehmen. Apropos Gepaeck: Den schwersten Koffer hatte Herr Heimer aufs Band zu wuchten - sein kleiner Reisecontainer brachte schlappe 23,5 kg von erlaubten 23 auf die Waage. Gebuehr musste er zum Glueck keine bezahlen.

Flughafen Frankfurt - erstmal das Gepaeck loswerden
Mit Verspaetung startete schliesslich unser Flug nach Muenchen - aufgrund der fruewinterlichen Temperaturen waren die Fluegel ueber Nacht eingefroren und mussten erst enteist werden. Das dauerte gefuehlsmaessig fast laenger als der Flug. Der ging 35 Minuten, weshalb es die Lufthansa auch nicht fuer noetig hielt, uns angemessen zu verpflegen und uns im wahrsten Sinne des Wortes mit Muesliriegeln abspeiste.

Wichtige Ensatzbebsprechung in Muenchen: "Hier, ich hab mir die Liste mit den Filmen ausgedruckt, die's an Bord geben wird!" -  "Oh spitze, Fluch der Karibik 4!"
Weiter ging die Reise dann von Muenchen nach Charlotte, North Carolina. Allerdings hatte der Pilot - vermutlich wegen der die ganze Zeit ueber geschlossenen Wolkendecke - anscheinend etwas die Orientierung verloren und machte noch einen kleinen Abstecher ueber Groenland. Wir beschaeftigten uns derweil mit dem Bordunterhalungsystem, hoerten Musik oder schliefen. Manche hoerten sogar Musik, waehrend sie schlafend das Bordunterhaltungsprogramm verfolgten. Ausserdem mussten wir noch die amerikanischen Zollerklaerungen ausfuellen. Diese kleinen Zettel haben es in sich: Einmal eine 1 in deutscher Schreibweise eingetragen, durfte man sich bei der Stewardess einen neuen besorgen und nochmal von vorne anfangen. Wir als Gruppe haben vermutlich eine gesamte Monatsproduktion dieser Zettel verbraucht.
Nach dem 10-stuendigen Flug wartete die wahrscheinlich groesste Herausforderung auf uns: Die amerikanische Zoll- und Grenzkontrolle. Mit zittrigen und schwitzigen Haenden beantworteten wir brav die Fragen der Zollbeamten, die dann doch ganz nett zu sein schienen.
Nach der Gepaeckausgabe trafen wir auch gleich Mr Koerner, der mit zwei Schuelern und einem Activity Bus schon auf uns wartete. Nach dem alle Koffer mehr oder weniger sachgerecht verstaut waren, fuhren wir unsere ersten Meter auf amerikanischem Boden. Ein tolles Gefuehl.

Mit dem Activity Bus von Charlotte nach Morganton - kurzer Stop an der Tanke, Zeit fuer ein wenig Stretching!
Die Fahrt nach Morganton dauerte nochmal eineinhalb Stunden, wir kamen also um ca. 18 Uhr, also 24 Uhr deutscher Zeit, auf dem Parkplatz der Freedom High School an, wo die Gastfamilien schon auf uns warteten. Die 11 Schueler, die der Hibriten High School zugeteilt worden waren, fuhren unterdessen weiter, um dort ihre Gastfamilien zu treffen.
Totmuede, erschlagen von den Eindruecken, aber zufrieden, gingen wir nach knapp 24 Stunden Power-travelling endlich ins Bett.